Mundgeruch: Frischer Atem leicht gemacht

27. Januar 2025
M. Brendle

Mundgeruch, auch als Halitosis bekannt, ist für viele Betroffene ein Tabuthema. Dabei betrifft er mehr Menschen, als man denkt, und in den meisten Fällen lässt sich das Problem gut behandeln. Ein genauer Blick auf die möglichen Ursachen und Gegenmaßnahmen kann helfen, unangenehmen Atem effektiv zu beseitigen und das Selbstbewusstsein zurückzugewinnen.


Woher kommt Mundgeruch?

Die Ursachen für Mundgeruch sind vielfältig. Rund 85–90 % der Fälle haben ihren Ursprung in der Mundhöhle, während der Rest auf Probleme außerhalb des Mundes oder systemische Erkrankungen zurückzuführen ist.

 

Die häufigsten Ursachen in der Mundhöhle 

    • Zungenbelag: Besonders bei Zungenformen wie der Lingua plicata (zerfurchte Zunge) oder der schwarzen Haarzunge sammeln sich Bakterien und abgestorbene Zellen, die unangenehme Gerüche freisetzen.
    • Parodontitis: Chronische Zahnfleischentzündungen fördern die Bildung flüchtiger Schwefelverbindungen, die für den üblen Geruch verantwortlich sind.
    • Karies: Offene Stellen in den Zähnen bieten Bakterien perfekte Lebensbedingungen.
    • Lokale Infektionen: Erkrankungen wie Periimplantitis, Gingivitis oder Pilzinfektionen tragen ebenfalls zur Geruchsbildung bei
    • Mangelnde Mundhygiene: Unregelmäßiges oder unzureichendes Zähneputzen führt zu einer Ansammlung von Plaque und Speiseresten – ein Festmahl für geruchsbildende Bakterien.

 

Seltenere Ursachen außerhalb der Mundhöhle 

In selteneren Fällen liegt die Ursache nicht im Mund, sondern an anderen Stellen im Körper: 

    • Mandelentzündungen (Tonsillitis): Die Mandeln können Bakterien und Essensreste einfangen, die zersetzen und riechen.
    • Nasennebenhöhlenprobleme (Sinusitis):Entzündungen und Schleimansammlungen in den Nebenhöhlen können üble Gerüche verursachen.
    • Stoffwechselstörungen: Erkrankungen wie Diabetes mellitus (Ketoazidose), Lebererkrankungen oder eine Hiatushernie (Rückfluss von Magensäure) können typischen Atemgeruch hervorrufen.
    • Ketose durch Nahrungskarenz: Fasten oder strenge Diäten führen zu einem besonderen Stoffwechselzustand, bei dem ketonische Verbindungen einen charakteristischen Mundgeruch erzeugen.

 

Das Problem mit der Eigenwahrnehmung 

Eines der größten Probleme bei Mundgeruch: Man bemerkt ihn oft nicht selbst! Der Grund liegt darin, dass unsere Nase sich an eigene Gerüche schnell gewöhnt. Deshalb können Betroffene jahrelang unter Mundgeruch leiden, ohne es zu merken. Hier schaffen spezialisierte Atemmessgeräte oder – im besten Fall – ehrliche Freunde Klarheit.

 

Was hilft gegen Mundgeruch? 

Die gute Nachricht: In den meisten Fällen lässt sich Mundgeruch gut behandeln. Da die Ursachen häufig im Mund zu finden sind, ist der Zahnarzt die wichtigste Ansprechperson. Folgende Maßnahmen helfen: 

1. Zahnarztbesuch: Karies, Zahnfleischentzündungen oder andere Zahnprobleme sollten professionell behandelt werden

2. Professionelle Zahnreinigung: Zwei Mal im Jahr entfernt sie hartnäckige Beläge und sorgt für einen gesunden Mundraum

3. Bakterientest und Antibiose: Ein Test kann die genaue Bakterienzusammensetzung im Mund bestimmen, bei Bedarf hilft eine Antibiotikatherapie

4. Mundspülungen: Antibakterielle Spülungen können zusätzlich unterstützen und sorgen für mehr Frische.

 

Fazit: Frischer Atem leicht gemacht 

Mundgeruch ist nichts, wofür man sich schämen muss – aber auch nichts, was man ignorieren sollte. Mit einer guten Mundhygiene, regelmäßigen Zahnarztbesuchen und den richtigen Maßnahmen gehört unangenehmer Atem schnell der Vergangenheit an.

Der erste Schritt zu frischem Atem und einem selbstbewussten Lächeln? Ein Termin beim Zahnarzt!